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Mittwoch, 12. Januar 2005
Schöpferischer Widerspruch
Ich widerspreche [...] und bin trotzdem der Gegensatz eines neinsagenden Geistes

sagt Nietzsche (ECCE HOMO).

Das (aus dem Zusammenhang gerissene Zitat, nicht der Zusammenhang) trifft sehr gut meine Selbstreflexionen, meinen Mühlstein, der letzten Zeit. (Nietzsche war da noch um einiges großartiger, er sah sich als den Neuerschaffer, den Neubegründer (nicht den Zerstörer).)



Nicht zu kritisieren ist indiskutabel. Einfach nur zu zerstören, Stärke darstellen zu wollen, zu verachten ist schwach und billig. Es geht ums Schöpferische, Wachsende, "Sich-Aufhebende". Das kann schnell eine Gratwanderung zwischen lauter falsch verstandenen Idealen sein. Nietzsche wollte "nicht verwechselt" werden - ein frommer und unerfüllter Wunsch. Gerade denen wurde er zugeschlagen, die am allerwenigsten von ihm verstehen: den groben Klötzen, den schwachen Gewaltmenschen, den Lautmeiern. Insofern käme ihm die Lage heute nicht ungewohnt vor.
Widersprechen also, nicht als Neinsager, sondern - und da bin ich undramatischer als Nietzsche - als Empathiker, als Liebender vielleicht sogar. Man darf die Geliebten ruhig ein wenig schonen. Nietzsche hat sich diesbezüglich radikaler ausgedrückt.

Empathisch also, nicht als Jasager. Wie zeigt man unpathetisch, aber bitte nicht nur unterkühlt, Empathie?

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ich wünsche ihnen eine dicke, fette, geballte portion alltag und geballte auseinandersetzung mit den ihnen nahestehenden menschen ins leben, echt jetzt.

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oh danke, genau davon habe ich reichlich. mal ein bisschen zurücktreten und mit abstand betrachten, was sich da so tut, ist auch mal sehr gut.

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Herr Pappnase hat recht. Wer sich zu sehr im widersprüchlichen Geist verfängt und nur am Oxymoron-Tee nippt, läuft schnell Gefahr, wie Nietzsche selbst zu enden. Nichts gegen Ihre Schwester, selbstverständlich, sollten Sie eine haben.

Also lieber real "danke" sagen. Mal locker lassen.

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