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Sonntag, 30. Oktober 2011
Be kind
Tss, da ist man mit den Vorbereitungen für eine Halloween-Party für die Kids beschäftigt und räsoniert derweil über das bisherige Leben einerseits, ein besseres andererseits, und kommt vor allem zu der Feststellung, dass man noch nie so fett war wie jetzt.
In diesem kranken Ding Internetz, dass einem die klugscheißenden 30er und die posenden 20er verleiden, präsentiert mir die Maschine ungefragt Facebookseiten von Ex-en, die seinerzeit Nutz und Frommen des Mitmachweb zu sehen nicht in der Lage waren, jetzt aber dabeiseinsbegeistert ihr Fitnessstudio und die Selbstdarstellung sportlicher Neuwagenfahrer in ihrem Städtchen liken.
Mehr Respekt, sage ich mir, sei behutsam. Das Leben ist Leiden, Habgier und Rumposen. Wir armen Schweine. Versöhne dich damit, so schopenhauermäßig.
So doof waren wir in den 80ern gar nicht. Erst in den 90ern haben wir den Doofen geglaubt. Die jetzt angesagten Doofen gehören dazu. Verzage nicht. Du bist frei, dich für die Vernunft, die Liebe und das Alles zu entscheiden. Jedenfalls geht es weiter um die good vibrations, auch wenn du dich wie der letzte Mohikaner fühlst. Und wenn du ein bisschen abnimmst, hast du gleich wieder drei, vier Hosen mehr zur Verfügung.

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Freitag, 1. April 2011
Zeiten und Leute
1969 in Hamburg

1968 in Süd-Afrika

1962 in den USA

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Sonntag, 6. Februar 2011
Tätigsein
Da ist dieser Hängeschrank in der Küche. Vielleicht gibt es eine korrektere Bezeichnung für dieses Möbel. Das ließe sich googeln oder in Möbelkatalogen nachschlagen – aber geschenkt. Jedenfalls hat dieser Hängeschrank locker seine fünfzehn Jahre. Und in den letzten Wochen löste sich das obere Scharnier der Tür immer mehr aus der Seitenwand, an der es befestigt ist. Es ist ja nur in den vom skandinavischen Möbelhaus vorgegebenen Löchern verschraubt. Und neulich – beim Öffnen der Tür ruckelten die Schrauben immer mehr aus dem holzähnlichen Substrat heraus – brachen sie sich frei, das Scharnier hing in der Luft, die Tür ward nur noch vom unteren Gegenpart gehalten. Hätte ich nicht den Schraubenzieher schon in Griffweite parat liegen gehabt, so hätte ich die Tür sich selbst überlassen müssen, die vermittels der Schwerkraft und ihres Gewichts das untere Scharnier mit Sicherheit verbogen oder herausgebrochen und überhaupt ein ziemliches Malör angerichtet hätte, da ja auf der Herdplatte unter dem Schrank auch noch die mit Wasser zum Aufweichen gefüllte schmutzige Pfanne und drumherum allerlei Hausrat und Flaschen und Lebensmittel sich befanden. Ich konnte also auch die Schrauben des unteren Scharniers lösen und die Tür im Ganzen und ohne weiteren Schaden anzurichten, abnehmen. Abgesehen von der Tatsache, dass sich das obere Scharnier nun nicht mehr an der vorgesehenen Stelle des Schrankkorpus verschrauben ließ, da dessen Verankerung in der Tür einen festen Platz einnimmt und somit zwingend genau die Stelle an der Seitenwand zum Befestigen erfordert, die durch das Herausbrechen nun porös war und in der bisherigen Form definitiv keinen Halt mehr bot.

Was hat sich der Skandinavier - der ja immerhin vor tausend Jahren in selbstgezimmerten Holzschiffen die Küsten Grönlands und Nordamerikas entlangschipperte und aus dem Nichts Kolonien schuf, dessen Bewohner sich für einige Generationen von Baumrinde und Nagetierfellen ernährten - für diesen Fall gedacht? Ich malte mir seinen Erfindungsreichtum aus, jedoch geriet mir keine Phantasie so, dass sie eine Lösung für mein Problem der ausgeleierten Scharniervorbohrungen bot.
Ich frug meinen Schwager, nämlich den, der aus einem alten Puch-Mofa und einer defekten Mikrowelle eine kraftstoffbetriebene Hifi-Anlage bastelt. Er hatte drei beeindruckend plausible, aber durchaus handwerkliches Know-How erfordernde Vorschläge. Unter anderem erzählte er von einer Knetmasse, die ein bekannter Klebstoffhersteller vertreibt. Dieses Material lasse sich in Portionen abschneiden, verarbeiten und härte dann innerhalb einer halben Stunde betonartig aus. Darein solle ich, im noch frischen und weichen Zustand, das Scharnier (vorerst ohne Tür) festschrauben.
Wenige Tage später empfahl mir der für dieses Haus zuständige Handwerker das Gleiche. Und das erzeugte in mir dieses epistemologische Schaudern, dass die Gleichzeitigkeit heterogener Lebenswelten immer wieder bereithält. Aus welchen abstrusen Männer- und Handwerkermagazinen kannten diese Leute jenes Zeug, das ihnen bei handwerklichen Fragen dieser Art so selbstverständlich einfällt wie anderen Leuten beim Begriff „Sättigungsbeilage“ die Kartoffel? Wie ist ein solches Leben, in dem Heimwerkerkataloge und Schraubersmalltalk zum unhinterfragten Hintergrundrauschen gehören?
Gut, sicher wird die eine Hälfte meiner zwei Leser über meine Ahnungslosigkeit den Kopf schütteln. Dieselbe räume ich unter Berufung auf Sokrates freimütig ein, - gebe aber, ebenfalls mit Rekurs auf den antiken Kauz, zu bedenken, dass Baumarktgalanterie wie viele andere Kontingenzen des Alltags nicht zu den Dingen gehört, deren man wirklich bedarf.

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Dienstag, 7. Dezember 2010
Spaß beiseite
Wenn du für die Leyer fichst,
so tu es ernst und feierlichst.
(Julius Stinde)

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Sonntag, 5. Dezember 2010
Hipster
Es soll ja Leute geben, die von der öden ewigen Wiederkehr hipper Möchtegerneliten ziemlich angenervt sind:

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Zeugangucker
Herr ichichich hatte (?) ja diese schöne Rubrik "Zeugsvorzeiger". Ob er auch eine passende für das Folgende hatte, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls widmet sich dieses Blog einem Zeugangucker.

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Donnerstag, 25. November 2010
Schnell, schnell! Da!
Kaum besinnt man sich eine Minute, verpasst man in glänzender Unfähigkeit mal wieder den neuesten Hype. Lieber schlecht gebrüllt, Löwe, als zu spät und zu leise. Vorne - da wo man sein will - ist dort, wo das Gewusel am größten ist. Da kann man sich nicht groß Gedanken machen. Gute Güte, auf die Umständlichkeit einer gründlichen Überlegung oder eines ausgewogenen Argumentes ist doch gepfiffen. Tempo machen, alle Kanäle öffnen, nach Indikatoren für hippe Meinungen suchen und mitmachen. Sie werden dich eines Tages überholen, wenn die Zeit dahingeht, werden andere lauter und schriller sein als du. Bis dahin musst du möglichst viel da raus holen, darfst du den Anschluss nicht verpassen. Schnell, weiter.

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Mittwoch, 24. November 2010
Rumliegen
Gut, das ist noch mal ein Sport, für den ich mich begeistern könnte: Das Lying Down Game. Also Parkour für Faule wie sie und mich.

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Kein hirnloses Rumhüpfen und -springen, eine meditativ anmutende Körperhaltung - das müssten sich doch sogar die Krankenkassen was kosten lassen.

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Face Down!

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Haha, neues Feature für Streetview
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