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Dienstag, 8. März 2005
Männer reden gut und gerne
wenn ihnen nicht gerade eine Laus über die Leber gelaufen ist. Oder sie nicht mit den Gedanken woanders sind. Schon gar nicht dürfen sie das Gefühl haben, wiederholt (!) in eine unbequeme Ecke gedrängt worden zu sein (denn anfangs verteidigen sie sich noch mit der ihnen ureigenen Eloquenz).
Nein, Männer teilen sich gerne mit und freuen sich kindisch, wenn sie ihren Enthusiasmus für eine Sache auf andere übertragen können. Leider treffen sie dauernd auf Andere, die lieber ihrem eigenen Enthusiasmus frönen (Männer) oder die der einseitigen Begeisterung für einen gegebenenfalls obskuren Gegenstand Nichts abgewinnen können (Frauen). Dabei brauchen Männer furchtbar viel Bewunderung. Und sei es dafür, dass sie als Anhänger eines mittelmäßigen Fußballklubs jedes zweite Wochenende im Stadion bzw. wechselweise vor dem Fernseher verbringen; oder für ihre Sammlung seltener und leider technisch miserabler Aufnahmen unpopulärer, sozialgestörter Musiker. Für diese unbezweifelbar großartigen Leistungen und Verdienste muss man sie zum Einen einfach lieben. Zum Anderen sind diese kleinen privaten Vorlieben das Fundament ihres inneren Reichtums in einer Welt, in der es Nichts zu erobern gibt (beruflicher Erfolg ist für Langweiler und deren Frauen) und nicht jeder Bierbudensteher Häuptling eines Stammes oder eines Höhlenclans sein kann.
Einen Gesprächs- und Vertrauenspartner auf gleicher Augenhöhe wird man - mathematisch gesehen - am ehesten in der Paarbeziehung finden. Sofern nicht ein glücklicher Zufall hier zwei gleiche oder einander aufs Trefflichste ergänzende Seelen zusammengeführt hat, stehen sich Männlein und Weiblein an sich in einer feindlichen Konstellation gegenüber, die es gilt, einzudämmen und so umzulenken, dass sich die berühmten und beliebten Synergieeffekte entfalten können. Ob Frauen heutzutage schon so weit sind, der komplexen und subtilen Struktur der männlichen Psyche auf kommunikativer Ebene etwas Gleichartiges entgegenzusetzen, oder ob sie nicht vielmehr sozusagen in einem frühen und naiven Entwicklungsstadium ihre eigenen subjektiven Interessen als die allgemeingültigen und gemeinsamen ausgeben (mit den bekannten Auswüchsen in der häuslichen Kommunikation), ist allerdings - vorsichtig formuliert - die Frage.

edit: Verdammt, regt sich denn hier kein Widerspruch? Oder gucken die alle Fußball, die Frauen? (In meinen ersten Tanzkursen war immer Männerüberschuss, wenn Mittwochs Länderspiele waren.)

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Das von Ihnen? Interessant.

Sie könnten das ja mal antesten, am Samstag Abend, inner Stadt. Mit drei Bloggerinnen. :o)

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Au weia, ich muss ... äh ... Babysitten. Aber bei Gelegenheit gerne, ganz friedlich, ohne Kampfszenen :-) (wieso eigentlich drei?)

Und wieso nicht von mir? Ist doch eh nur unecht.

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Weil das so fachsimpelisch klingt ;o)
Ich mag die These im übrigen, das mein ich ernst.

Das mit dem Babysitten ist sehr schade. Ich bekomme Besuch. Sie könnten dann quasi was davon ab haben. Aber wennse nich wollen... ;oP

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Schreimse mir dochma: leteil(kringel)gmailpunktcom.

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Okay...

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Nö,
da kann ich nicht widersprechen. Ich hab grad gestern selbst noch gedacht, wir Weiber sollten ein wenig "gröber" denken lernen und weniger Haare spalten. Das, was wir bei Männern oftmals als "einfach strukturiert" bezeichnen ist eine wesentlich stressfreiere Methode durch's Leben zu kommen. Woran es wirklich krankt ist meistens allerdings die Fähigkeit, ehrlich und offen miteinander zu kommunizieren. Würd eine Frau statt "du liebst mich nicht mehr" (und darauffolgender Flucht unter Tränen), sagen: "Ich kann mich so nicht geliebt fühlen weil..." und einen Dialog führen, dann könnte daraus auch mehr werden als Nervenkrieg.
Aber alles blanke Theorie. Tatsache ist, dass wir - trotz aller ach so hochgelobter Vertrautheit - trotzdem den anderen nicht richtig kennen und uns auch nicht voll öffnen. Also versucht man, Anzeichen zu finden, alles zu deuten. Reine Unsicherheit. Man könnte ja verletzt werden. Und bevor das geschieht, da verletzt man doch lieber selbst.
Eine verquere Situation. Frauen sind vermutlich alle etwas schitzo. Vielleicht hat uns die Evolution zu einem kollektiven Fall für die Irrenanstalt gemacht....

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naja, man wird sich eben immer auf halben wege entgegenkommen müssen. aber daran haperts wohl bei allen, egal welches geschlecht. mit einer geraden fünf, so sie denn gegeben ist, zu leben, fällt uns meist nicht mehr ein. wir sind gewohnt abzuschalten oder neu zu kaufen.

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