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Montag, 28. November 2005
Am Bahnhof werden Verspätungen bis 5 Minuten schon gar nicht mehr angesagt. Resignation? Scham? Ansageökonomie?

Der Höhepunkt der festlich geschmückten Einkaufsmeile: der kneipenartige Holzverschlag mit Jägermeister-Ausschank und ballermannartiger Weihnachtsbeschallung.

Neben dem Weihnachtsmarkt pöbeln vier junge Türken rum und rufen einem Afroeuropäer "Natzi!" hinterher.

Die einzigen, die noch rauchen, sind scheinbar Girls in Nike-Optik.

Der ehemalige Wirtschaftssenator, verantwortlich für den Bau des gefloppten Space-Parks, huscht vorbei, vermutlich dankbar, dass jetzt andere die nächsten Megaflops planen, mit denen sich dieser Stadtstaat immer weiter ausverkauft.

Der Vermieter hat sich immer noch nicht wegen des defekten Boilers gemeldet. Stattdessen lädt er unhandliche Altpapierungetüme vor dem Haus ab.

Auch die seit Wochen erwarteten Zahlungen sind noch nicht eingegangen. Dennoch wieder verbissen die Konjunktur angekurbelt.

Adventlicher Friede. Beim Bäcker gab es knuspriges Schwarzwälder. Ich geh doch nicht mehr zum Plus.

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beschauliches leben eben.

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