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Freitag, 21. Mai 2004
Softwarepatentrichtlinie sucks
So wie die Postmoderne ein begriffliches Ungetüm ist, so sind Softwarepatente ein sachlicher und politischer Unsinn. Man könnte allerdings der Meinung sein, dass dies sie nachgerade dazu qualifiziert, von Brüssel verfochten und durchgesetzt zu werden. Softwarepatente werden die schöpferische und alltagspraktische Freiheit am Computer erheblich einschränken. Heiß gestrickte und unausgegorene Richtlinien in einer Frage von so weit reichender Bedeutung führen zu mehr Rechtsunsicherheit, Gängelungen, Abmahnungen und öknomischen Begehrlichkeiten. Dies wird ein Schritt weder in die Postmoderne noch gar in die Antike, sondern in die Prämoderne, ins Mittelalter, das btw. mit seinen Abgaben und Verboten, mit Willkür, Despotie, Unmündigkeit und Dummheit ohnehin verheißungsvoll am Horizont leuchtet (Inspiration zu dieser globaleren Perspektive liefern Aufklärungstexte wie die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung oder Kants einschlägiger Aufsatz). Aber ich schwoff ab.

Die Zustimmung der Bundesregierung ist mal wieder ein Beispiel ihres prinzipienlosen Rumgeeieres. Der Schelm malt sich Software mit Pfand, Sondersteuer, Handhabungsvorgaben und Meldungsverpflichtungen aus - zusätzlich zum ständig gesteigerten Lizenz- und Registrierungswahnsinn der Softwarebranche.

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