Samstag, 16. Oktober 2004
Lesen
leteil, 02:25h
Ein gleichaltriger Bekannter von mir hat erst jetzt angefangen, Max Goldt zu lesen. Das ist, als würde man mit 30 das erste mal Alkohol trinken oder Sex haben (obwohl dieser Bekannte sicher häufiger und vor allem exotischeren Sex hat als ich, wenn ich seinen angeberischen Erzählungen Glauben schenken darf). Es ist natürlich albern, dem so ein Gewicht beizumessen, aber für mich war der Herr Goldt neben anderen Autoren vor langer Zeit literarisch-intellektuell-geistig-moralisch richtungsweisend, da fällt es schwer, einem gebildeten Menschen abzunehmen, dass er nichts davon kennt. Mittlerweile finde ich besagten Autor ja manchmal etwas blass, aber dennoch hat er seinen Platz in der Literatur. Vorgestern hatte ich ein Buch von ihm zum Arzt mitgenommen, und dort las ich im Wartezimmer die Worte "... nach dem Verzehr einer vom Wochenende liegengebliebenen Knoblauchmakrele."
Ich musste lachen, hielt mich jedoch zurück und zog mir befremdete Blicke der übrigen alten Damen im Wartezimmer zu. So schlicht, so licht kann Literatur sein.
Ich musste lachen, hielt mich jedoch zurück und zog mir befremdete Blicke der übrigen alten Damen im Wartezimmer zu. So schlicht, so licht kann Literatur sein.
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elmore,
Samstag, 16. Oktober 2004, 15:59
Und was ist mit dem Alkohol?
Sagt dein Bekannter dazu gar nichts? Trinkt er auch exotischen Alkokol? Wenn ja: Man kann nicht alles machen, exotischen Sex trinken, exotischen Alkohol lesen, exotische Literatur machen. Gott, hab noch nie so oft "exotisch" hintereinander geschrieben. Manche müssen sich eben damit begnügen, exotische Worte aneinanderzureihen, die sind vielleicht erst arm dran. Ich also. Exotisch, exotisch, exotisch. Bah, das langweilt vielleicht... Da hat dein Bekannter ja noch Glück.
P.S.: Bist du wirklich erst 30? Kann ich gar nicht glauben, du schreibst so reife Texte :-)
P.S.: Bist du wirklich erst 30? Kann ich gar nicht glauben, du schreibst so reife Texte :-)
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leteil,
Samstag, 16. Oktober 2004, 17:34
Hören Sie mal, wenn ich mit meinen alten Freundinnen beim regelmäßigen Donnerstagstreff im Wartezimmer unseres Hausarztes über offene Beine, Schlafstörungen und Hautkrankheiten von Wellensittichen philosophiere, bin ich sicher keine 29 mehr.
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outrage,
Samstag, 16. Oktober 2004, 17:04
A propos...
Alkohol: ich sollte "Die Radiotrinkerin" mal wieder rauskramen...
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