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Freitag, 2. Juli 2004
Rechtschreibreform - I love it!
Es juckt mir in den Fingern, hier endlich mal zu bekennen: Die Rechtschreibreform finde ich gut und wichtig und hoffe inständig, dass man nicht ernsthaft auf die Idee kommt, nun das Rad wieder zurückzudrehen (obwohl man genau das aller politischen Erfahrung nach eigentlich erwarten sollte, vielleicht sogar per Vorgabe aus Brüssel). Die neue Rechtschreibung ist einfacher, konsistenter (bzw. umgangssprachlich: logischer) und lernfreundlicher. Endlich brauche ich einem Kind oder Ausländer nicht mehr erklären, warum das dritte "f" in Schifffahrt falsch ist, warum es "Aufwand" heißt und "aufwendig", und warum ich "muß" was sie nicht "müssen". Jetzt werden zusammengeschriebene Worte so geschrieben wie die einzelnen Worte zusammen (hey, das ist einfach!), es heißt "aufwändig" und "muss". Ich bin wahrscheinlich noch weit entfernt davon, alte Gewohnheiten abgelegt zu haben, aber erleichtert, nein: begeistert darüber, dass man sich die richtige Schreibe häufiger denken kann als zuvor.

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Digitale Userentmündigung Rechteverwaltung
Kommt DRM wirklich auf uns zugedröhnt? Wird das wieder umständlich alles! Feine Registrierungs- und Geräteanschaffungsorgien zeichnen sich verheißungsvoll am Horizont ab.

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Jubeltrubel
Irgendwer fährt immer hupend, grölend und sinngestört durch die Stadt. Heute ist es der Grieche. Das ist zum Glück nicht so beunruhigend, obwohl er bislang ja noch noch nicht viele sportliche Anlässe hatte, seine destruktive Schaffenskraft unter Beweis zu stellen. Die einheimischen Landsleute sind einem da schon weniger geheuer, zumal sie in den letzten Jahren wahrlich oft genug auf den Straßen wahren. An den Italiener kann ich mich nicht besonders erinnern, verhalten wie er tendenziell bei allem südländischen Temperament dann doch ist. Gut, den Engländer würde man fürchten, aber der dürfte hier kaum vorkommen. Ebenso der Däne oder Schwede, aber bei denen wäre es ohnehin fraglich, ob sie hiesige Kreuzungen des Nachts Fahnen schwenkend besetzt halten würde. Der Holländer, der so selten zumindest hier in der Region gar nicht mal ist, würde wohl wiederum aus anderen Gründen kaum ein solches Spektakel ausgerechnet hier veranstalten. Zu feiern versteht auch er freilich prächtig, nur woanders eben. Impulsiver und regelmäßiger erlebt man hier jedoch den stolzen Türken. Dann gibt es die Anhänger des hiesigen Clubs; aber selbst Fans von Vereinen in weit entfernten Ländern haben hin und wieder - zugegeben bislang nicht sehr oft, aber im Zuge der allgemeinen ebenso auftrumpfenden wie merkbefreiten Jubel- und Partyselbstverständlichkeit wird sich das wohl noch entwickeln - Gelegenheit, einfach mal das Recht für sich zu reklamieren, auf die Nachtruhe und einen ungehinderten ordnungsgemäßen Verkehrsfluss zu pfeifen und ordentlich die Sau rauszulassen, sei es auch nur in einem mickrigen Konvoi einer handvoll liebevoll getunter Personenkraftwagen.
So ist denn eigentlich immer öfter und verschärft Remmidemmi in der Stadt, alles jubelt, alles gröhlt, Tankstellenshops und Stadtreinigung haben Hochkunjunktur. Es ist ein großes Glück, dabei gewesen sein zu dürfen, oder so.

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