
Reisen durch die Landschaft, auf einer Spur. Die Gegend zerschneiden. Über die Aller bei Verden, voller Vorfreude. Ungewissheit, zugleich Sicherheit. Der Zug fährt ein, ich steige offenbar an der falschen Stelle aus, denn man hat gar keine Gelegenheit, mich zu filmen. Unbemerkt komme ich heran und klopfe auf die Schulter. Sekundenbruchteile, ein, zwei Sätze gewechselt, kein Anlass zu Unsicherheit! Es wird ein schöner Tag. Schlendern durch unbekannte Quartiere, zum Flohmarkt am Leineufer. Handgeschriebene Rezepte und Wehrmachtsberichte, ein bisschen weiter quietschbunte Schallplatten von Wim Thoelkes "Großen Preis" (gerade mal 30 Jahre später). Es ist schneidend kalt (man ist noch nichts gewöhnt, diesen Winter), die Aloakkus frieren, aber man könnte ewig so rumlaufen. Banalitäten, Beiläufigkeiten übers Bloggen, kuriöse Gebrauchtwaren. Der "Gastgeber" in der Pflicht, man muss sich entscheiden, hierhin oder dorthin oder dort ... keine Sorge, wir kommen gerne wieder ... führt uns in die wärmende Teestube.

Eine gelungene Begegnung aus der Distanz. Vorgetastet durch hunderte Spuren und Abzweigungen in den Blogs, oft auch in fremden. Man sieht nicht den Menschen schwarz auf weiß in seinem Blog. Es ist subtiler. Das ist hier, bei Tee und Kaffee, klar. Und die Zeit leider viel zu kurz, mehr darüber zu reden. Noch eine Dreiviertelstunde bis zum Zug, noch ein bisschen durch Hannover irren, man könnte noch viel mehr sehen, und unternehmen, und reden. Der Abschied am Bahnsteig, kurz, aber dankbar. Es wird dunkel.

Im Abteil dieser merkwürdigen 80er-Jahre-Plastik-"Interregio"-Züge sitzen zwei alte Damen, Schwestern, die ältere der Alten eine kleine, gebückte, runde Hutzeloma mit silbernem Dutt. Die Beleuchtung defekt, spärlich. Auf dem Tisch ausgebreitet verschiedenster Proviant in Zeitungspapier, Servietten, Beuteln und "Staniol", wie sie früher sagten. Die Alte, kleine, schnitt immer ein Stückchen von der Schwarzbrotscheibe, dann von der Tomate und reichte es der Jüngeren. Danach lasen sie Weihnachtslektüre: Kurzgeschichten die Jüngere, Lieder die Ältere, die sich einzelne Zeilen auf einen vergilbten Zettel notierte. Die zwei waren mit sich einverstanden, und ich mit ihnen. Und mit meinem Tag sowieso.
... link (1 Kommentar) ... comment
Heute ist ein guter Tag für Ruhe. Da kann ich mich zum Beispiel mit Schuberts Winterreise drauf einstimmen. (Hier gibt es eine Seite ausschließlich dazu.)

... link (2 Kommentare) ... comment
It's so cool to be anti-Web 2.0
Don 0.92 und Web 2.0
Web 2.0 kommt oder nicht. Egal.
... link (3 Kommentare) ... comment
Ganz originell wird ein "Elternverbot statt Killerspielverbot" gefordert, weil die Eltern besser aufpassen sollten. Am besten wäre aber ein Computerspielerverbot. Freitag die beiden armen Pfannen im ICE. Der ältere Herr, der dem einen gegenübersaß, war kurz davor, die Tastatur, auf die der stundenlang einhämmerte, aus dem Laptop zu reißen und ihm quer wohin zu schieben. (Als zivilisierter Mensch hatte er sich natürlich unter Kontrolle.)
... link (10 Kommentare) ... comment

Hier sieht man Frau Nanunana und Herrn Fabe, ganz offensichtlich ohne Plan davon, wo sie gerade sind oder wo's lang geht. Aber den Betrachtern geht es ja nicht anders.
Die Situation des Bloggens wurde intensiv beratschlagt und durch den Kakao gezogen. Ergebnis: Weitermachen!
Außerdem gab's Tee und Waffeln. Gerne wieder! Nette Leute, diese Blogger! (So, tschüß, ich muss schnell weiter)
... link (8 Kommentare) ... comment
... link (2 Kommentare) ... comment
Zwar habe ich keine Angst vor Bahnautomaten, war aber neugierig, was diese männliche Servicefee im Bahnlook mir zeigen würde. Er bediente das Gerät jedoch derart schnell, dass ich nicht nachvollziehen konnte, was er tat - und schwupps waren wir schon bei der letzten Frage, ob Sparpreis 50, 25 oder normal, wobei, wie er sagte, der 25er das Gleiche ist wie der 50er, nur 3 Euro teurer. Und wieder beschlich mich das Gefühl, hier irgendwie Teilnehmer eines Experiments der Bahn zu sein. Als der Automat schließlich die Karten druckte, sagte die bärtige Servicefee mit dem rätselhaften Verhalten, er würde mir eben Werbung holen, ich dachte "Aha!" und er kam mit einem gewöhnlichen Umschlag für die Tickets wieder und sagte die sehr merkwürdig klingenden Worte: "Das ist wohl sehr günstig dafür." Entweder er oder ich, einer von uns war surreal andersartig.
Jetzt habe ich günstige Tickets mit Zugbindung, bin optimal beauskunftet und nehme an, dass dies eine Intervention des Schicksals war, die Sache am Samstag von Anfang an auf eine gute Bahn zu bringen. Warum die rechte Schalterseite eine Personenführung hat, in der die Leute Schlange stehen, während links alles frei ist (an den Schaltertafeln stehen die gleichen Funktionen), weiß ich immer noch nicht.
... link (5 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (2 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
Life can be so beschissen,
Du willst es gar nicht wissen.
DU liest Ikea oder Bild
Und bist auf trendy Sachen wild.
Die fiesen Fliesen mussten Marmor weichen,
Das soll dann wohl für's Dasein reichen.
Mir reichen Mond und Ravioli
Und Streuselkuchen von der Omi.
Doch, heißa, ist die Arbeit blöd!
Nicht interessiert das Stoib- noch Schröd-
Er hat von Tuten keine Ahnung,
Doch zeichnet für die große Planung.
Was wollt ich hiermit eigentlich sagen?
Der Scheiß ist doch nicht zu ertragen!
Ich fahr mit Schlips bald an den Main
Und kipp mir abends einen rein.
Und manchmal les ich Hume und Nietzsche
Auf dass das Welterkennen quietsche
Vor Lust, vor Schmerz, vor ... .com, egal.
Drum lügen wir: "es wird einmal":
Nicht die Lauten, Blöden, Starken,
Sondern die Zarten werden flöten. Amen!
... link (2 Kommentare) ... comment
Projectionist
[via Netzbuch]
Rebecca Blood: Weblog History (2000) [dito]
The page of only weblogs ("last updated on 12 Oct 2000")
... link (0 Kommentare) ... comment
Ach, und manchmal sollte man (= ich) vielleicht einfach nur mal die Klappe halten, wie's der olle Epiktet schon gesagt hat. Vor allem sich des ganzen Gewäschs enthalten. Sustine et abstine - so'n "Stück weit" (A.Nahles) (aargh, schon wieder!).
... link (2 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (6 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment

... link (0 Kommentare) ... comment
(160 Euro! Sparen! Haha!)
Rücken sie die Kohle raus! Sie haben's ja schließlich. Statistisch nicht zu bezweifeln. Wählen sie die Mehrwertsteuer. Kaufen sie CDs. Investieren sie in Autos und Immobilien. Machen sie mit bei der Dauergroßoffensive des Einzelhandels.
Können sie sich ein normales Weihnachten wirklich leisten?
... link (11 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (10 Kommentare) ... comment