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Freitag, 1. Juli 2005
Hilfe!
Ich misstraue meinem Vermieter. Dem bekommt in letzter Zeit wohl seine Bildlektüre nicht, jedenfalls redet er wirres Zeug, nervt und droht "Mietvertrag hier" und "Klausel da". Was weiß denn ich! Ich würde am liebsten normal mit ihm reden, aber da ist seine Logik vor. Ich bin aber kein Bürokrator, meinen Mietvertrag kenn ich doch nicht auswendig und Paragrapfen schon gar nicht. Kennt jemand einen guten Mieterschutzverein oder eine Beratung oder ein Buch oder sonst etwas Hilfreiches, das ich mir quasi als Regenschirm gegen wildgewordene Pensionäre als Vermieter zulegen kann?

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Na so ein Zufall
ich googel da auch grad rum. Umlagefähigkeiten von Hausreinigung auf Nebenkosten etc.

Mieterschutzbünde werden nur tätig, wenn man Mitglied wird. Der Verein an meinem vorigen Wohnsitz bestand aus Schnarchkaspern, die uns nicht gut beraten haben.

Ich hab den Eindruck, das Internet ist voll von Infos, ich kann halt nur nicht wirklich beurteilen, was davon was taugt und was nicht. Wenn Sie die Fragestellung einigermaßen eingrenzen können auf Stichworte wie Nebenkosten, Mietminderung oder so, dann ist das Internet als Erstinformationsquelle schon nicht schlecht, ne Anwaltshotline oder sowas würd ich erst dann anrufen wenn ich mich selber schon mal vorinformiert habe.

Drückt ein bestimmtes Thema - oder ist es noch mehr so ein diffuses Ding?

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Es (d.h. er) ist wohl eher diffus, heute hüh, morgen hott. Die eigene Recherche fand ich immer unbefriedigend, weil man vor Einschränkungen und fehlenden Informationsstücken nicht weiß, was denn nun wirklich Sache ist.

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Von dieser Vorstellung
muss man sich vielleicht auch verabschieden. Sache ist im Zweifelsfall, was ein Gericht letztinstanzlich zu einem bestimmten Rechtsstreit als Urteil verkündet. Präjudizierende Wirkung auf ähnlich gelagerte Fälle hat so ein Urteil aber nur bedingt, da wir hier kein präzedenzfallbasiertes Rechtssystem haben wie etwa in Amiland.

Von daher basiert Information unterhalb dieses Amtlichkeitslevels halt immer ein Stück weit auf gefühltem Recht - immer ohne Gewähr. Und aus diesem Dilemma hilft einem auch kein Mieterverein wirklich raus - zumindest nicht nach meinen Erfahrungen.

Am einfachsten finde ich es wie gesagt, wenn ich die Fragestellung oder das Problem einigermaßen eingrenzen kann - wie jetzt in unserem Fall: Ist die Hausordnung als Teil des Mietvertrags zu betrachten und damit verbindlich? Aber im Detail wirds dann wieder kompliziert: Kann der Vermieter uns dazu verdonnern, selber nen Putzdienst zu beauftragen, wenn wir keinen Bock haben, selber Hand anzulegen? Im Prinzip nein, aber vielleicht wäre es trotzdem taktisch klüger, diese Kröte zu schlucken, um bei anderen Themen auf mehr Kulanz hoffen zu können. Das sind Abwägungen, die einem auch kein Anwalt wirklich abnehmen kann...

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Es gibt nicht einen, sondern *den* Mieterverein: http://www.mieterverein.de - vor allem die zweimonatliche Mitgliederzeitung ist das Geld schon fast wert! ;) Von der rechtsberatenden Unterstützung ganz zu schweigen.

Es mag aber natürlich von lokalem Jurist zu lokalem Jurist Unterschiede geben ...

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Mir sagte man, in unserer Stadt gäbe es mindestens zwei, oder handelt es sich um unterschiedliche Vertreter? (Bei den Lohnsteuerhilfevereinen gibt es ja auch einen ganzen Strauß).

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Mieterschutzbund, Mieter-helfen-Mieter e.V., usw. Es gibt bei den größeren Mietervereinen auch Broschüren zu kaufen, die einen groben Überblick über die häufigsten Fallstricke und Problemfälle bieten. So eine Lektüre gibt einem immerhin ein grundsätzliches Gefühl für die Lage der Dinge.

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Uui, Verzeihung für meine Unwissenheit. Ein Monopolist auf dem Gebiet wäre ja auch merkwürdig gewesen.
Dann muss ich mein Statement so verändern, dass ich den o. a. Mieterverein einfach nur uneingeschränkt empfehlen kann.

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Was ich so gefunden habe sind Mieterbund (bundesweit - auch unter mieterverein.de zu erreichen. Auf der Website "Vereine" klicken wegen lokaler Vereine), diverse Mieter helfen Mietern-Vereine (gebense ggf. bei Google ihren Ort noch mit ein), und verschiedene lokale sich Mieterschutzbund nennende Vereine - alles ein bisschen verwirrend, wie bei den Lohnsteuerhilfevereinen. Man will ja nicht an eine Sekte oder Abzocker geraten. Hier gibt es auch ein Online-Portal, das sich die Domain "Mieterschutzbund.de" gesichert hat, aber wohl nicht in direktem Zusammenhang mit den Vereinen steht - noch verwirrender.

Die Empfehlung von Hinterlektuelles ist wohl zutreffend, jedenfalls scheint mir das für mein Dorf der Fall zu sein.

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ein konkretes problem:
nachdem ich bisher den vermieter und handwerker immer in meiner abwesenheit in meine wohnung gelassen habe, ist mir das jetzt zu bunt, und will bei den terminen dabei sein. darüber gibts ein mordsgezeter und er könne nicht rechtzeitig termine von handwerkern bekommen (momentan mal wieder warmwasser kaputt) und dann müsse ich eben den tag über darauf warten etc. pp. was ist da rechtlich zumutbar. welche abspracheverpflichtungen gibt es zwischen mieter und vermieter für notwenidge reparaturen.

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Verstehe
Wir hatten den Fall auch schon so ähnlich in meiner alten Wohnung. Über den Tag auf den Handwerker warten zu müssen ist meines Wissens zumutbar (zumal wenn der Vermieter einigermaßen glaubhaft darlegen kann, dass er auch keine genaueren Termine vom Handwerker kriegt). Ich hab tatsächlich (nach Absprache mit der Vermieterin) selber mal den Termin mit dem Klempner klargemacht, und im Endeffekt saß ich auch bis abends da, bis der Typ endlich beikam. Da konnte meine Vermieterin also nix für. Aber zumindest den Kalendertag muss der Vermieter schon verbindlich ansagen können für den Handwerkertermin.

Soweit meine Erfahrungswerte hierzu...

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*Ich bin kein Anwalt und dies ist keine Rechtsberatung* Der Vermieter hat kein Recht, die Wohnung zu betreten. Er darf dies in Ausnahmefällen (Notfälle z.B., Wasserrohrbruch oder ähnliches) und in Abständen "zur Ansicht" (z.B. einmal im Jahr mal schauen, ob die Wohnung noch steht). Eine simple Reperatur dürfte da nicht drunterfallen, schätze ich.

Handwerker muß man reinlassen, will man ja auch. Die Termine mit denen sind kein Fall fürs Mietrecht. (Ich kann hier in HH überhaupt nicht klagen, die melden sich zwei Wochen vorher an, kommen auf die halbe Stunde pünktlich etc. Solche Geschichten wie "einen Tag warten" kenne ich nur von den Telekomikern.)

Termine sind verbindlich zu machen, am besten selbst (muß der Hauswirt ja nicht übernehmen, SIE wissen doch am besten, wann SIE können). Es ist nicht praxisnah, aber prinzipiell gibt es auch rechtliche Wege, so einen Termin einigermaßen festzunageln.

Wohnt der Vermieter bei Ihnen im Haus? Klingt so nach einem "Kuschelverhältnis". Der dengelt wahrscheinlich selbst noch gern mit der Wasserpumpenzange überall rum. Das sind die Schlimmsten. ;-) Ist natürlich blöd, wegen der "Hausgemeinschaft", aber wie gesagt, zu suchen hat der in ihrer Wohnung erst einmal GAR NIX.

(Ich wohnte mal in einer Wohnung, da kam einmal im Jahr ein Installateur, um die Heizkörper zu entlüften! Völlig übertrieben, kann ja jeder selbst machen. Zusätzlich wollte auch noch immer der neugierige Hausmeister mit rein. Das habe ich auch nicht geschafft, den draußen zu halten - weil ich ein Weichei bin.)

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sie ham den nagel auf den kopf getroffen, herr kid, mit dem dengeltüpen. können sie vielleicht warmwasser machen?

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Leider nicht. Ich kann nur heiße Luft.

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;-)
Mit genügend heißer Luft sollte man auch Wasser wärmen können, oder?

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